Der Haupthangar
Der im Modell eher unscheinbare Haupthangar auf dem Achterdeck wird ausgebaut und mit einer Innen-Beleuchtung versehen.
05.05.2019 – Ich schätze über 80 Prozent aller Bismarck Modelle in diesem oder größeren Maßstäben werden mit einem geöffneten Hangartor dargestellt. Auch beim Revell Modell, ist das rechte Tor des Haupthangars bereits geöffnet und gewährt dem Betrachter einen Einblick in das vom Hersteller lieblos vorgesehene Innenleben.
Ein Zustand, den ich gern ändern würde, indem ich neben einem verbesserten Innenausbau auch ein paar SMD-LED im Hangar platziere.
Zunächst wurden die unschönen „Mulden“ in den Hangarwänden mit Perfect Plastic Putty aufgefüllt und nach Trocknen sorgfältig glatt geschliffen. Im Bild sind das die weißen Flächen auf der Hangarwand.
Dann wurden aus 0,25 x 0,5 mm Evergreenprofilen zwei Dutzend Streifen, von ca. 8 mm Länge, abgeschnitten. Diese klebte ich mittels Revellkleber in gleichmäßigen Abständen vertikal auf der Hangar-Innenwand fest, um strukturelle Stützstreben der Hangarkonstruktion darzustellen.
Für einen ersten Beleuchtungsversuch wurde eine SMD-LED („sunnywhite“) an der rechten, schrägen Hangardecke platziert und mit großem Vorwiderstand eingeschaltet. Auf den folgenden Fotos wirkt das Licht ziemlich bläulich, ist es in Wirklichkeit aber gar nicht.
Ungefähr so, wie auf dem zweiten Foto, wird es später einmal aussehen – natürlich dann korrekt bemalt. Aber das gefiel mir schon ganz gut.
Da die kleine LED an einigen Stellen durch die Decke des Hangars schimmerte, beschloss ich, von innen eine schwarze Grundierung vorzunehmen. Dafür verwendete ich Citadel Chaos Black aus der Sprühdose. Um nicht unnötig viel schwarze Farbe auf die Außenhaut des Hangars aufzubringen, maskierte ich die Kanten des Hangars mit Tamiya-Tape. Dann konnte ich bedenkenlos drauf lossprühen.
Jetzt sollte das ganze erstmal ordentlich durchtrocknen, bevor ein weiterer Beleuchtungstest entscheidet, ob diese Schicht schwarz ausreicht oder eine weitere folgt.
06.08.2019 – Oh Mann… „weiß“ ist wirklich nicht mein Freund.
Gestern Abend habe ich nach der schwarzen Grundierung mehrere Schichten weiß auf die Hangar-Innenwände und -Decke ge-airbrusht. Dazu muss ich sagen, dass es mein allererster Versuch mit Acryl-Farben von AK-Interactive war. Diese kommen eigentlich schon sprühfertig verdünnt, ich gebe trotzdem immer gern noch etwas extra Verdünner hinzu. Bisher habe ich fast ausschließlich mit verdünnten Revell Aqua Color gearbeitet und kam damit ganz gut zurecht. Soweit so gut.
Positiv fiel mir auf, dass die AK-Interactive Farbe sich schon mit 0,8 – 1 bar (0,2mm Düse) sprühen lässt. Bei den Aquas arbeite ich meist mit 1,2 bis 1,5 bar.
Aber weiß ist scheinbar doch gleich weiß – egal von welchem Hersteller und weiße Pigmente sind eben die größten/gröbsten. Und so verstopfte die Düse im Laufe der Zeit immer häufiger.
Der in Brennspiritus getränkte Q-Tip lag allerdings stets bereit und so war die Düse immer wieder schnell bereit zum Weitersprühen.
Erst nach meiner Sprühsitzung fiel mir ein, dass ich bei den Revell Aquas zuletzt die besten Erfahrungen mit Brennspiritus als Verdünner gemacht hatte. Dabei trocktet die Farbe relativ schnell auf der Oberfläche und der Sprühnebel ist noch etwas feiner. Das werde ich mir fürs nächste Mal merken und mit den AK Farben probieren.
Das Ergebnis meiner Lackierarbeiten finde ich aktuell eher ernüchternd:
was vorher im schwarzen Kleid noch recht sauber, glatt und homogen aussah, entpuppte sich nun (in meinen Augen) als das genaue Gegenteil.
Die Auswurfmarken der Spritzgußformen traten nun an der Hangardecke besonders deutlich hervor und die zugespachtelten Löcher in den Wänden wirkten irgendwie „verbeult“ und zum Teil fransig.
Einziger Lichtblick an dieser Stelle – die rechte Innenwand, die man später durchs geöffnete Hangartor sehen würde, sah mit am saubersten aus.
Vielleicht lässt sich manche Unsauberkeit noch durch kleine Stromkästen oder Spinde an den Wänden kaschieren. So was wird es doch sicherlich auch gegeben haben…
15.08.2019 – Weiter gehts mit meinem Haupthangar. Dessen Boden wurde nun mit mehreren feinen Schichten dunkelgrau versehen. Auch hier zeichnen sich die Farben von AK Interactive durch sauberen und ebenmäßigen Auftrag aus.
Die Rückwand des Hangars (mit Tür und kleinen Spinden) wurde erneut in weiß lackiert.
Anschließend wurden zwei flügellahme Arados im Hangar probegestellt.
Passt!
Nun ging es wieder mit meiner Innenbeleuchtung weiter. Die zuvor nur mit Patafix angebrachten SMD-LEDs, wurden nun mit Sekundenkleber in ihre finale Position unter die Dachschrägen geklebt. Die Kabel erhielten etwa einen Klebepunkt pro Zentimeter und wurden möglichst unauffällig und gerade unter die Decke geklebt. Später werden die ebenfalls noch weiß lackiert. Dann sollten sie so gut wie unsichtbar sein.
Nach gründlichem Durchtrocknen des Klebers kam es zum nächsten Beleuchtungstest. Dabei wurden sämtliche Daumen gedrückt, dass die SMD oder deren Kabel durchs Hantieren und Verkleben keinen Schaden genommen haben. Also Testplatine dran, Stecker rein und… TADAAAAAAA!
YESSS!!! Gefällt mir sehr gut. Ich überlege noch, oben mittig an die Rückwand eine Uhr anzubringen oder dort gelagerte Leitern
Das Hangartor
Weiter ging es mit einem weiteren Sorgenkind – dem Hangartor. Denn eigentlich ist die Struktur der Verstrebung des dem Modell beiliegenden Tores recht schön detailliert.
Auf der anderen Seite allerdings ein wenig zu dick. Wesentlich besser sieht da das Ätzteil (komplette Wand mit Toren) aus dem Zurüstsatz aus. Allerdings ist dort das rechte Tor geschlossen – meines aber geöffnet…
Was also tun? Da hab ich echt lange drüber nachgegrübelt und sogar schon mit dem Gedanken gespielt, tatsächlich statt des rechten, das linke Tor geöffnet darzustellen. Aber dieser Gedanke wollte mir einfach nicht gefallen.
Also Tabula rasa! Schere herausgekramt und das eigentliche Ätzteil Hangartor grob aus der Wand ausgeschnitten. Dann ging es eine halbe Stunde lang mit Schleifpapier daran, es in die endgültige Form – an den Torkanten entlang – zu bringen.
Die Strebenstruktur auf meinem Kunststoff-Hangartor wurde ein wenig herunter geschliffen und das Ätzteil mit Sekundenkleber darauf geklebt.
Hätte auch schief gehen können und ich hätte schlimmstenfalls nicht nur das Ätzteil verloren, sondern auch noch die Wand am Modell versaut gehabt… Isses aber nicht
Man muss ja auch mal Glück haben.
Der farbige Schimmer auf dem Ätzteil stammt vom Abflammen mit dem Feuerzeug. Das mache ich – wenn ich dran denke – mit jedem PE-Teil, um Öl- oder Fettrückstände zu entfernen. Später, wenn Farbe drauf ist, sieht man nix mehr davon.
Demnächst werden noch ein paar feine Evergreen-Profilstreifen und richtige Trittsprossen aufgebracht, um die Detailtiefe zu erhöhen. Die vorhandenen, angedeuteten Sprossen werde ich aber so lassen – hoffe das stört nicht…
Inzwischen habe ich mir weitere Farben von AK Interactive bestellt (für die Arados). Bin gespannt.