1. Beplankung II

Im zweiten Teil der Beplankung bewege ich mich weiter in Richtung Bug und Heck.

Da sich mein Rumpf ein wenig verzogen hat – er hebt sich in der Mitte leicht – muss ich nun erst sicher stellen, dass er sich nicht noch weiter biegt und ihn wieder in die richtige Position bringen. Geeignete Maßnahmen werden in die Wege geleitet und ggf. später hier präsentiert.
[…]
Wie sich nun (einge Tage später) herausgestellt hat, ist mein Rumpf gar nicht verzogen:
Meine Arbeitsunterlage (Schreibtisch) hängt leicht durch und ich dachte immer es wäre die Bismarck, die sich nach oben wölbt :-)

Also geht´s hurtig weiter!
Die folgenden Arbeitsschritte sind weniger detailliert dokumentiert, da sich vieles beim Beplanken widerholt.

Zunächst bewege ich mich mit meiner Beplankung in Richtung Bug. Um den richtigen Ansatzpunkt unterhalb der kleinen Stufe (Übergang Zitadell- zu Gürtelpanzer) besser zu finden, bringe ich provisorisch eine „Leitplanke“ an der Stufe an.
Dann brauche ich die erste Planke daran anlegen und zu verleimen. Anschließend wird die „Leitplanke“ wieder entfernt.

Da die Planken mit größerer Krümmung des Rumpfes zum Bug und zum Heck hin immer größeren Spannungen unterworfen werden, ist es zeitweise ratsam, sie mit den Klemmzwingen nicht nur an die Spanten zu pressen, sondern auch die einzelnen Planken aneinander zu drücken (Bild 1.8.2)


Die Bismarck steht Kopf
Die ersten vier Plankenreihen der Mittschiffssektionen in Richtung Bug und Heck sind fertig.
Um mit der Beplankung besser voran zu kommen – gerade dann, wenn die Planken immer mehr zur Bodenplatte gehen – ist es sinnvoll, den Rumpf auf den Kopf zu stellen.
Dazu baue ich mir ein robustes Gestell auf meine Helling, auf das der Rumpf fest verschraubt wird.

Weil die Verklebepunkte der Planken mit den Spanten jetzt immer häufiger an Stellen liegen, die für die Klemmzwingen schlecht oder gar nicht mehr erreichbar sind, steige ich für die Fixierung – zunächst mit großen Zweifeln – auf Rundkopfstecknadeln um.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran, dass diese Nadeln ebenso effektiv sind, wie meine Klemmzwingen.

Bereits nach drei Planken bin ich vom Gegenteil überzeugt: Die Nadeln sind genial!
Leicht lassen sie sich mit den Daumen durch die Planke in den Spant drücken, ohne dass Planke oder Spant splitten oder gar brechen.

Da sich aber fast jede 3.-4. Nadel unter dem Druck verbiegt, habe ich schnell 50 Nadeln eliminiert und benötige Nachschub.
Dennoch: ein kleiner Preis für ihre großartige Leistung!

An einigen Stellen mit großer Spannung komme ich aber trotzdem um den Einsatz meiner Klemmzwingen nicht herum (Bild 1.8.5)

Die Hülle des Rumpfs nimmt allmählich Gestalt an.

Es geht schnell voran!
Ich arbeite nun immer abwechselnd: eine Planke vorne, eine Planke hinten, dann auf der anderen Seite eine Planke vorne, eine Planke hinten. Es fallen keine Wartezeiten mehr an, da ich die Trocknungsphasen immer optimal für den Weiterbau an anderer Stelle ausnutze.

Am Rande meiner Kräfte…
Die Bugbeplankung – insbesondere die erste Planke – soll mich nun auf eine besonders harte Probe stellen…

Da die Planke vom ersten Spant zum nächsten eine „Rotation“ von fast 45° durchmacht und das an einer Stelle, wo keine Klemmzwinge hält, ist auf Grund der enormen Spannung an den Einsatz von Nadeln gar nicht zu denken.
Mein Ponal Express benötigt – laut Aufdruck – 5 bis 10 Minuten zum Trocknen. Ich beschließe die erste Planke mit meinen Fingern anzudrücken und zu fixieren.

Denkste!! 45 Minuten stehe ich verkrampft und am Ende völlig entkräftet mit schmerzendem Rücken vor meinem Rumpf, bis die obersten Planken (links und rechts) endlich halten. Durch ständige minimale Schwankungen in der Druckstärke meiner Hände, konnte der Leim nicht in Ruhe trocknen und war ständig in Bewegung – daher die lange Trockenzeit.
Aber das Schlimmste ist nun erstmal geschafft – hoffe ich zumindest!

Bei den weiteren Planken kann ich wieder mit Nadeln und teilweise sogar mit Klemmen arbeiten. Das geht wesentlich leichter von der Hand.

Weiter geht es am Heck.
Auch hier wird mit der obesten Planke begonnen – was sich als absolutes Kontrastprogramm zur Arbeit am Bug herausstellt.

Klemmen und Nadeln kommen hier wieder voll zum Einsatz und fixieren mit Leichtigkeit die Planke am Spantengerüst.

Abwechselnd an Steuerbord und Backbord bringe ich Planke um Planke an.

Schnell nimmt das Heck Form an (Bild 1.8.8)

Ich arbeite wieder im Viertakt-Rhytmus (s.o.: vorn links, hinten links, vorn rechts, hinten rechts), wodurch ich schnell voran komme.

Mittlerweile habe ich auch die dritte Packung Nadeln angefangen ;-)

Aber wenns hilft…

Und noch mal eine schicke Ansicht von vorn.

Bald geht´s weiter.