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5. zusätzliche Details

Verschiedene HandbohrerAuch wenn die Qualität bei vielen Bausätzen heutzutage gut bis sehr gut ist, gibt es kaum ein Modell, welches man nicht durch weitere Details und Modifikationen aufwerten könnte.
In diesem Fall schätze ich mich glücklich, dieses Modell auch noch in größerem Maßstab (1:72) mein Eigen nennen zu dürfen, bei dem man sich einige Feinheiten abgucken kann.

Zunächst möchte ich die acht Geschützrohre auf der Vorderseite des Torsos realistischer gestalten. Der Bausatz deutet die Mündungen lediglich durch kleine Mulden im Rohr an.

Mit Handbohrern verschiedener Durchmesser – von 0,3 mm bis 2 mm – bohre ich diese Mulden zu einem richtigen Rohr auf. Bei den Exemplaren mit größerem Durchmesser fange ich dabei ebenfalls zunächst mit einem kleinen Bohrer an und werde dann nach und nach größer.

Die aufgebohrten Läufe (rechts)Auf diese Weise setze ich den Kunststoff keiner zu großen Spannung aus, die ihn zum Platzen bringen könnte.
Auf der Abbildung erkennt man sehr deutlich den Unterschied zwischen dem Originalteil und ca. 10 Minuten Mehraufwand.

Beim ersten Anbohren ist es wichtig, möglichst mittig und mit wenig Druck zu beginnen. Ansonsten kann der Bohrer schnell verrutschen und es wird schwierig, wieder zurück in die Mitte zu gelangen.

Später werde ich am Torso noch ein paar weitere Details und Strukturen mit Hilfe von Evergreen-Profilen (Plastic-Sheet) hervorheben.

Aufgebohrte Nietlöcher am SRM-WerferAuch an anderen Stellen des Modells lassen sich mit einem kleinen Bohrer feine zusätzliche Details herausarbeiten.
Bei der, zuvor glatt geschliffenen, SRM-6 (Rake­ten­werfer) habe ich – gemäß dem 1:72er Vorbild – mit einem 0,5 mm Bohrer einige Schraub- oder Nietlöcher angedeutet.

Diese beiden Löcher erkennt man gut an den schrägen Vorderkanten der seitlichen Streben.
Trotz aller Begeisterung, die jemanden dabei überkommen kann, sollte man stets einen Grundsatz nicht vergessen:
Weniger ist mehr!

Also nicht zu viel des Guten!

Auch auf der RückseiteAuf der Rückseite der SRM-6 wiederholen wir das Spiel. Zusätzlich erhält die Rückwand des Containers vier Schraublöcher mit dem 0,5 mm Bohrer.

Die auf der Abbildung deutlich sichtbaren Kratzer an der Seitenwand stammen vom Schleifen, sollten aber nach dem Lackieren nicht mehr zu sehen sein – hoffe ich…!
Nachdem die SRM-6 erstmal soweit fertig ist, widmen wir uns dem Suchscheinwerfer für den linken Torso. Hier gibt es zwar keine Löcher, dafür werden die tristen glatten Seitenwände mit Evergreen-Profilen aufgemöbelt.

Getreu dem 1:72er Vorbild des Tomahawk will ich dort Verstrebungen anbringen.

Plastic-Sheet für zusätzliche Details

Evergreen (Plastic Sheet)Evergreen (Plastic-Sheet) gibt es in verschiedensten Dicken und ist im Architekturbedarf oder Modellzubehör erhältlich.
Tipp: Plastic Sheet lässt sich unter Wärme (z.B. mit dem Fön) gut in Form bringen.

Ich verwende für Detaillierungen in diesem Maßstab vorzugsweise eine Stärke von 0,15 mm oder 0,25 mm. Die Bögen sind handliche 15 x 30 cm groß und lassen sich mit einer ganz normalen Schere zunächst grob zuschneiden.
Ich schneide mir einen langen, ca. 2 cm breiten Streifen vom Bogen und lege den Rest wieder zurück ins Lager.

Mit dem Cutter werden Streifen geschnittenDann beginne ich mit dem Cutter und einem Alulineal – gibt es ebenfalls im Architekturbedarf – mehrere ca. 1 mm breite Streifen zu schneiden.

Das mache ich Pi mal Daumen, ohne Abmessen. Das wäre zuviel unnötiger Aufwand. Wenn ein Streifen mal zu breit oder zu schmal wird, lege ich ihn beiseite (den kann man sicher irgendwann an anderer Stelle brauchen) und schneide einen neuen.
Da schneide ich auch lieber ein paar mehr, denn ein bisschen Schwund gibt es auch später beim Verkleben oder Kürzen immer mal.
Nachdem ich eine handvoll Streifen beisammen habe, widme ich mich damit dem Bauteil.

Schematisches SchnittmusterHauchdünn bestreiche ich den ersten Plastik­strei­fen (blau umrandet) mit Revell-Kleber (grün) und lasse dabei Anfang und Ende frei.
Dort kann man das Teil für die folgende Ausrichtung auf der Scheinwerferwand gut anfassen und sich der gewünschten Position nähern.

Ist diese erreicht, drücke ich den Streifen, ohne seine Position zu ändern, fest an. Sollte dabei Kleber an den Seiten austreten, hat man wohl zuviel genommen. Das ist aber nicht schlimm, da man diesen einfach mit einer langen Cutterklinge senkrecht abtrennen kann, sobald er etwas fester geworden ist.

Fertig ist der getunte ScheinwerferWenn die ersten beiden Profile (blau umrandet) fest auf der Seitenwand kleben, kürze ich sie vorn an der gewünschten Stelle und hinten exakt an der Hinterkante des Schein­wer­fer­gehäuses durch senkrechtes Aufdrücken der Cutterklinge (rot gestrichelt).
Da ich diese Stellen nicht geklebt habe, sollten sie von selbst abfallen. Die Reste benötigen wir später noch.

Nun folgt der dritte, etwas breitere Streifen, den ich vor Kopf klebe (gelb). Die Vorgehensweise ist dabei dieselbe, wie zuvor.

Nach dem Trocknen des Klebers trenne ich die überstehenden Kanten leicht schräg mit dem Cutter ab.

Und noch mal die RückseiteNachdem auch das vollbracht ist, finden die zuvor beiseite gelegten Reststücke Verwendung.
Daraus schneide ich 8 kurze Stücke, je zwei für die Vorderkanten der Gehäuseseiten und zwei für die Rückwand.

Diese werden punktförmig mit Kleber betupft und mit einer Pinzette an die gewünschten Positionen gebracht.
Auch hier sollte sehr sparsam mit dem Kleber umgegangen werden, damit nichts an den Seiten heraus quetscht.

» Teil 6 – zusätzliche Details II