Zitadellpanzerung

Die oberen, freien Spanten des Rumpfes werden nun mit Planken versehen und bilden die Zitadellpanzerung der Bismarck. Dies ist der Teil oberhalb der deutlich sichtbaren Stufe in der Bordwand.
Da hier im Bug- und Heckbereich besondere Windungen und Krümmungen vorkommen, liefert Amati diesmal wesentlich schmalere Planken mit einem Querschnitt von 1,5 x 3 mm.

Ich beginne mit der Beplankung am Bug, wo ich zunächst jeweils zwei Holzleisten an Backbord und dann an Steuerbord entlang der durch die Spanten vorgegebene Form verleime.

Stecknadeln leisten hier wieder einmal großartige Hilfe bei der Fixierung, bis der Holzleim getrocknet ist.

Abwechselnd und um dem Leim etwas mehr Zeit zu geben bringe ich Planken am Bug und am Heck an.

Am Heck gestaltet sich die Verarbeitung wesentlich einfacher, da ich hier die Planken direkt mit Klemmzwingen an den Spanten fixieren kann (Abb. 1.17.2).

Planke für Planke arbeite ich mich voran. Überstehende Enden werden später in diesem Bauabschnitt gekappt und glatt geschliffen.


Die letzte Bugplanke
Besonders knifflig wird die Angelegenheit, als es an das Verlegen der jeweils letzten Planke unterhalb des bereits verleimten Vordecks geht (Abb. 1.17.3).

Die dafür vorgesehene Holzleiste schleife ich immer wieder und verjünge sie so lange, bis sie in den verbleibenden Spalt passt. Ich fülle den Spalt mit Holzleim und presse die letzte Planke hinein, bis sie antrocknet und allein hält.
Stecknadeln kommen hier nicht mehr zum Einsatz.

Was man auf Abb. 1.17.3 ebenfalls sehr schön erkennen kann, ist der langsame Beginn von der Bug- in die Zitadellpanzerung (horizontal von links nach rechts) und der Übergang von Gürtelpanzer zur Zitadellpanzerung (vertikal).

Abb. 1.17.4 zeigt die fertig gestellte Beplankung der oberen Bug-Bordwand. Später müssen die stufigen Übergänge zwischen den Planken noch geglättet werden.

Aber zunächst werden die überstehenden Plankenstücke gekürzt. Dazu verwende ich – wie schon zuvor – eine kleine Handsäge.
Vorsichtig streiche ich damit sanft über das zu entfernende Holz, wobei das Blatt langsam aber präzise immer tiefer durch das Holz dringt, bis der Überstand abfällt.

Kürzen der Planken
Abschließend schleife ich die Stelle mit Sandpapier nach. Das Ergebnis kann sich sehen lassen (Abb. 1.17.5)

Auch am Heck wird die Beplankung abgeschlossen. Diese ragt in der Höhe zunächst einige Millimeter über das Spantengerüst hinaus.

Das wird später noch heruntergeschliffen und exakt an das aufliegende Deck angepasst. Jetzt werden die nach hinten überstehenden Planken wie zuvor am Bug gekürzt.

Die mittlere Zitadelle
Nun geht es an die mittleren drei Segmente der oberen Zitadellbeplankung. Diese bestehen aus größeren 1,5×6 mm Holzleisten.

Beginnend mit dem mittleren Segment, kürze ich sie um einige Millimeter, damit sie genau in die vorgesehenen Abschnitte passen – was sich später übrigens als kleiner aber nicht dramatischer Fehler herausstellen wird.

Mit Ponal Express bestreiche ich die zu bedeckenden Spantenabschnitte, drücke eine Planke an und fixiere sie, wie immer, mit Stecknadeln.

Während des Trockenvorgangs geht es auf der anderen Seite und immer wieder abwechselnd weiter.

Insgesamt werden so 12 dieser Planken angebracht und endlich – nach viel zu langer Zeit – schließt sich der Rumpf.

Fertig
Auf Abb. 1.17.8 – hier bereits mit der ersten Planke der Zweitbeplankung – erkennt man deutlich den Übergang vom Zitadell- zum Gürtelpanzer in Form einer kleinen Stufe.

Geschliffen werden die Stoßkanten der oberen Planken nach Vollendung der zweiten Beplankung mit der es im folgenden Abschnitt weiter geht.