Beplankung – Schleifen

Bevor die zweite Beplankung über der ersten angebracht werden kann, muss diese erstmal von Stufen, Kanten und Graten befreit werden. Eine Schleiforgie ist angesagt.

Stufen prägen das Bild
Auf Abb. 1.16.1 erkennt man zwischen den einzelnen Holzplanken deutlich die kleinen Stufen und Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche.
Diese ziehen sich über den gesamten Rumpf und lassen sich nur durch sorgfältiges Schleifen mit Sandpapier entfernen.

Ziel ist es, zunächst eine homogene und geschmeidige Oberfläche zu schaffen, damit die zweite Beplankung einen gleichmäßigen Untergrund bekommt.

Mit grobem 80er Schleifpapier geht es in kreisenden Bewegungen über die erste Beplankung. Dabei fällt sofort jede Menge Schleifstaub wie Sägemehl ab.

Im Wechsel kombiniere ich diese Technik mit Auf- und Abwärtsbewegungen über den stufigen Untergrund, wobei deutlich mehr überschüssiges Material abgetragen wird.

Immer wieder streiche ich sanft mit den Fingerspitzen über die bearbeitete Fläche um mögliche Unebenheiten zu ertasten.

Natürlich hätte ich es auch mit einem Elektroschleifer versuchen können, aber zum Einen fehlt da das Gefühl für die Form, zum Anderen habe ich bereits von so manchem Mitbauer gehört, der seinen Rumpf dabei völlig ruiniert und anschließend in die Tonne gekloppt hat… Das möchte ich meinem Baby doch gern ersparen.

Das Bügelbrett im Einsatz
Allmählich wird mir das unbequeme Schleifen auf dem Sideboard ziemlich einseitig.

Kurzerhand schnapp ich mir das Bügelbrett meiner Freundin, ein altes Duschtuch drüber und es kann weiter gehen. Jetzt kann ich mich auch mal über den Rumpf beugen und wesentlich besser von allen Seiten arbeiten.
Da soll noch einer sagen, Männer wissen nicht mit dem Bügelbrett umzugehen :-)

Schweiß und BLUT!
Diese Arbeit fordert wieder einmal alles von mir und zu guter Letzt auch mein Blut. Das stundenlange, manuelle Schleifen mit dem Schmirgelpapier scheuert auch ganz schön auf der Haut und irgendwann ist sie durch…

In diesem Modell steckt mein Schweiß und mein Blut ;-)

Also schnell ein paar Pflaster drauf, Tape drüber und unbeirrt geht`s weiter mit der Arbeit. Ich will ja irgendwann mal fertig werden.

Abb. 1.16.5 zeigt detailliert das Ergebnis meiner Schleiforgie. Im direkten Vergleich zu Abb. 1.16.1 (oben auf dieser Seite) erkennt man sehr gut, dass alle Fransen und Stufen verschwunden sind.

Nun fahre ich mit geschlossenen Augen mit meinen Fingerspitzen noch einmal über den gesamten Rumpf um Unebenheiten zu ertasten.
Der Bleistiftkreis zeigt eine Stelle, die ich anschließend noch mal nachschleifen muss. Derer finde ich ca. 15 Stück.

Fazit
Genau kann ich es gar nicht sagen, aber es müssten 3 Arbeitstage mit jeweils ca. 2-3 Stunden gewesen sein, an denen ich erst mit grobem 80er, über 240er bis hin zu feinem 600er Schleifpapier den Rumpf geglättet, ja sogar weich und geschmeidig gemacht habe.

Und es fühlt sich GEIL an!!!
Stundenlang könnte ich ihn streicheln (den Rumpf!!!), aber da hätte mein Schatz wohl was dagegen. Aber vielleicht wenn sie grad mal nicht hinschaut… ;-)