2. Beplankung IV

Die letzten Schritte zur Vollendung der zweiten Haut liegen vor mir. Es gilt eigentlich nur noch den Rumpfboden zu verkleiden. Größere Biegungen und Spannungen, wie in den vergangenen Bauabschnitten, dürften kaum noch zu bezwingen sein.
Und doch wird es noch einen 5. Abschnitt zur zweiten Beplankung geben…

Winterzeit – Modellbauzeit
Auch wenn man es auf diesem Foto nicht erkennen kann: es ist Winter! Aber wie man sieht, bekomme ich auch so nicht viel davon mit – ich bin vertieft im Zusammenfügen der weiteren Plankenreihen unter dem Rumpf.

Wie gehabt, werden diese Stück für Stück mit Holzleim auf die erste Beplankung aufgebracht und mit Stecknadeln fixiert – die Hornhaut auf den Fingern wird erneut auf eine harte Probe gestellt.

Letzte Mosaikstückchen am Bug
Der Bug schließt sich allmählich. Wie schon bei der ersten Beplankung komme ich nun langsam in den Bereich, wo die Stückelei beginnt.

Dabei müssen nur wenige Millimeter breite Spalten gefüllt werden. Ich verwende dazu eines der Rest- und Verschnitt­stücke, spalte es und halte es probehalber an die offene Stelle (Abb. 1.21.2)

Immer wieder und wieder muss ich das Stück nach­schlei­fen, bis es genau passt. Dummerweise bricht es mir unter zu starkem Druck auf das Schmirgelpapier entzwei.
Da es aber schon so gut in die vorgesehene Spalte passt, beschließe ich die beiden Bruchstücke weiter zu bearbeiten und zu verwenden.

Nach einer Weile, als es endlich soweit ist, ertränke ich den offenen Spalt großzügig in Leim und drücke die Stäb­chen hinein.

Den überschüssigen, herausquellenden Leim streife ich ab. Auf Abb. 1.21.4 erkennt man ganz gut, die schmal zuge­schlif­fenen Füllstücke zwischen den „normalen“ Planken.

Somit wäre die untere Wulst im Bug geschlossen und muss später nur noch glatt geschliffen werden…



Und wieder Pause…
Einmal auf den Geschmack gekommen, musste ich diese neue Erfindung „Pause“ (siehe letzter Bauabschnitt) un­be­dingt in meinen Modellbauer-Tagesablauf integrieren ;-)

Diesmal allerdings bei strahlendem Sonnenschein und 0°C Außentemperatur – wie am Schnee im Hintergrund deutlich erkennbar ist.

Schleifen der Kanten
Jetzt, da die zweite Haut an Bug und Heck geschlossen ist, möchte ich die überstehenden Kanten ebenmäßig stutzen.

Mit der Proxxon und einer flachen, weichen Teller­schleif­scheibe arbeite ich mich bei mittlerer Umdrehungszahl (ca. 10.000 U/min) vorsichtig bis an den vorderen Spant heran, so dass dieser mit beiden Plankenschichten eine glatte Ebene bildet.

Gegen den entstehenden feinen Holzstaub schütze ich mich mit einem Staub-Atemschutz aus dem Baumarkt (Abb. 1.21.6).

Das Ergebnis einer knapp viertelstündigen Schleiforgie, bei der ich mich immer weiter an den ersten Spant heran­ge­tastet habe, zeigt Abb. 1.21.7.

Rechts im Bild die Resinteile für den Vordersteven (Bug) und die Ankerklüsen, die später mit Zwei-Kom­ponenten­kleber an den Rumpf angebracht werden.

Dieselbe Behandlung wird auch dem Heck und den Einsatz für die Wellenhose zuteil. Beides wurde in knapp 20 Minuten bis zur Grundplatte (Spant) heruntergeschliffen.

Das Resinteil der mittleren Wellenhose habe ich zwischen­durch immer wieder eingepasst, um nicht zu viel Holz abzutragen.

Im Hintergrund (Abb. 1.21.8) liegt die Resinteile für das Heck – das Originalteil (weiß) und ein verbessertes.

überraschende Inspektion
Kurz vor Feierabend kommt überraschend der Chefinspek­teur und Freizeitkapitän Karl-Hubert Friederich von Landau (rechts) mit seinem Assistenten Waldemar Bommel (mitte) auf die Werft, um den Fortschritt der Arbeiten höchst per­sönlich zu begutachten.
Ich stehe (links) nur hilflos daneben und hoffe das Beste…

Puuuh, es gab keine Beanstandungen vom Inspektions­team und ich darf weiter bauen.

Noch zwei weitere Reihen aus Lindenholz werden entlang der bestehenden Innenkante der zweiten Beplankung angebracht und bis zur Aushärtung mit Stecknadeln fixiert.

Auf Abb. 1.21.9 sieht man unten rechts den noch offenen Teil in der Verkleidung des unteren Hecks. Und um diesen kümmere ich mich jetzt als Nächstes.

Verkleidung des unteren Hecks
Mit kleinen Plankenstückchen arbeite ich mich von Außen nach Innen vor, wobei ich die zusammenlaufenden Enden der Holzstreifen zuvor möglichst genau mit dem Cutter aneinander anpasse.

Die bereits durch die erste Beplankung gebohrten Löcher für die Ruder werden dabei wieder überdeckt. Damit ich sie später besser finde, markiere ich die Stelle sofort mit Bleistift.

…und begradigen
Zu guter Letzt werden nach gründlicher Durchtrocknung des Holzleims die nach innen überstehenden Holzstreifen mit einer Handsäge gekappt und mit Schleifpapier begradigt.

Dabei muss ich vorsichtig sein, nicht zu tief in das Holz einzudringen und noch benötigte Rumpfpartien zu beschädigen.