Aufbauten vorn
20.10.2019 – Die vorderen Aufbauten bestehen im ersten Part erstmal aus der Fahrbrücke, dem vorderen Leitstand und der Funkmessortung (FuMo).
Nachdem zunächst die 5 Bauteile der Fahrbrücke zusammengeklebt und die Klebenähte glatt geschliffen waren, fiel mir auf, dass etwas fehlte: Links und rechts fehlten die kleinen Aussparungen, in denen sich kleine Periskope befanden. Diese schaffte ich mit einer Feile und etwas Geduld ;-)
Im jeweils unteren Bild sieht man die neu geschaffene Aussparung. Das Periskop folgt später.
Die vorhandenen Türen wurden vorsichtig mit dem Cutter weggeschnibbelt und – wie auch die Panzerblenden der Bullaugen – durch Fotoätzteile ersetzt.
Auf der Steuerbordseite achtern wurde, gemäß Vorbild, eine feine Leiter platziert.
Auf dem vorderen Deck über der Fahrbrücke wurden die vom Bausatz stammenden „Podeste“ für die Zielsäulen, Flak-Controller und Binoculars vorsichtig – und mit viel Geduld – abgeschabt, bis sie mit den Grätings auf einer Höhe lagen. Dafür kam ein scharf geschliffener Schraubendreher zum Einsatz.
Anschließend kam auch schon die erste Schicht Farbe (Kriegsmarine hellgrau) auf das Teil. Nachdem das Ganze eine Nacht durchgetrocknet war, wagte ich mich vorsichtig mit dem Pinsel und Revell Aqua ocker an die Grätings auf der Fahrbrücke.
Wenn da später noch ein leichtes Washing drüber kommt, sollte das eine großartige Tiefenwirkung ergeben
Weiter ging es wieder mit einem meiner Lieblingsparts: Das Aufkleben des Echtholzdecks. Hier liefert Artwox wirklich astreine und passgenaue Ware.
Am vorderen Leitstand (leider ohne Fotos) wurden die von Haus aus vorhandenen Periskope und Zielgeber entfernt und die entsprechenden Stellen mit Löchern versehen. Hier kommen später erneut die Resinteile von Veteran Models zum Einsatz.
Auch die im Bausatz eher grob und leicht rundlich dargestellten Schränke/Munitionsboxen wurden vom Gehäuse des Leitstands entfernt und rund herum durch Evergreen Profil ersetzt.
Zu guter Letzt folgten eine PE-Leiter auf der Steuerbordseite und PE-Türen – je eine auf jeder Seite.
Dann wurde auch dieses Bauteil mit hellgrauer Farbe lackiert und mal probeweise auf die Fahrbrücke gesetzt.
(Hinten drauf befindet sich noch ein „unbehandeltes“ Bauteil)
Den Deckel des Leitstandes werde ich vermutlich noch in einer dunkleren Absatzfarbe Lackieren – bin mir aber noch unschlüssig…
23.10.2019 – Die kleinen „Wachhäuschen“ auf dem unteren Brückendeck.
Es ist schon großartig, was das beiliegende Pontos-Set und Eduard so an Ätzteilen bieten. Zum Beispiel die beiden „Wachhäuschen“ (bitte um Korrektur, weiß nicht wie die heißen) auf dem unteren Brückendeck.
Wenn man sich dabei strikt an den Bauplan hält, wirkt das ganze eher wie ein DIXI-Klo oder eine Telefonzelle, die man achtlos auf dem Deck abgestellt hat.
Das kann doch so nicht richtig sein… Eine kurze Recherche in meinen Büchern und bei anderen Modellen ergab, dass diese Häuschen wohl vielmehr bis in die vordere Splitterschutzwand hineinreichen sollten – ja diese sogar an der oben abgeschrägten Kante unterbrachen.
Also war wieder einiges an vorsichtiger Schnitz- und Schleifarbeit angesagt. Dabei kam auch mein neuer bester Freund – der scharf geschliffene Schraubendreher – wieder voll zum Einsatz.
Innerhalb ca. einer Stunde sorgfältiger Arbeit fräste ich erst die Backbord- dann die Steuerbordseite aus. Bei jedem leisen Knacken befürchtete ich dabei einen Bruch der Klebenähte – zu dem es zum Glück nicht kam. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich das natürlich im Vorfeld gemacht – wäre einfacher gewesen… Hätte, hätte… Fahrradlenker… oder so
Egal, ich habe es ja irgendwie geschafft. Die erste Passprobe überzeugte mich sogleich vom Erfolg meiner Arbeit.
Der zweite Blick (einen Tag später) überzeugte mich jedoch nicht mehr so sehr: Die kleinen Häuschen ragten viel zu weit über die Splitterschutzwand. In sämtlichen Vorlagen und anderen Modellen waren sie deutlich flacher.
Also was tun?
- Eine Zeit lang wägte ich die beiden Möglichkeiten ab:
Ich trage den Boden unter den Häuschen ab, bis sie deutlich tiefer gelegt sind – mit dem hohen Risiko, dabei die Gräting des Decks zu beschädigen. - Ich schleife das Messing der Wachhäuschen unten einige Millimeter ab – mit dem nicht minder hohen Risiko die Klebenähte der Häuschen zum Platzen zu bringen und sie zu zerstören.
Nach vielem hin und her gab ich mir einen Ruck und entschied mich für Variante 2 – kürzer Schleifen der Häuschen.
Dies musste ich besonders vorsichtig tun und mit möglichst feinem Schleifpapier, da eine der Seitenwände ansonsten an den großen Körnern hängen bleiben und abreißen könnte.
Ich begann mit 1200er Papier und gleichmäßigen, kreisenden Bewegungen des Häuschens auf dem Papier.
Schon schnell bildete sich ein golden-brauner Abrieb auf dem Papier. Nach 10 Minuten schien das Häuschen aber noch nichts von seiner ursprünglichen Höhe eingebüßt zu haben.
Ich musste mutiger werden! Also ZACK 600er Papier und weiter ging es.
Nach kurzer Zeit schien sich die Höhe tatsächlich ein wenig zu reduzieren. Nach einer kurzen Überschlagsrechnung entschied ich mich jedoch todesmutig zum 400er Schleifpapier.
Da musste aber Schluss sein. Direkt zu beginn bemerkte ich hier einen wesentlich größeren Widerstand und schob das Metall umso behutsamer kreisend über das Papier.
Als die Höhe bereits deutlich abgenommen hatte, stellte ich fest, dass die untere Kante ziemlich schief geraten war
Auf den Tisch gestellt, glich das Häuschen nun dem schiefen Turm von Pisa und obwohl mir dieses Verhalten beim kreisenden Schleifen eigentlich schon bekannt war, ärgerte ich mich darüber.
Um so Schlimmer wurde es, als ich sah, dass sich die seitliche Klebenaht tatsächlich gelöst hatte
Ok, tiiiiiiiieeeef durchatmen. Der Krieg war noch nicht verloren.
Vorsichtig bestrich ich die entsprechende Naht erneut mit Sekundenkleber, drückte die beiden Seiten einige Minuten aufeinander und widmete mich dann zunächst dem Herunterschleifen des zweiten Häuschens.
Dort ging ich zunächst auf die gleiche Weise vor, wie beim Ersten. Mit überraschend gleichem Ergebnis: Das Ding war total schief und die Klebenaht hatte sich gelöst.
Geduldig klebte ich auch diese Naht erneut.
Es war Zeit für eine Planänderung. So drehte ich den Spieß nun um und hielt das Häuschen nun in der Linken, während ich mit dem Schleifpapier in rechten Hand mit kreisenden Bewegungen über die schiefe Unterkante fuhr. Diese Herangehensweise hatte den unschätzbaren Vorteil, dass ich den Schleifwinkel präzise steuern konnte. Aus den schiefen Türmen, wurden so wieder gerade Häuschen
Das ist zwar noch nicht ganz die Höhe, die ich in den Vorlagen gesehen hatte, aber mein persönlicher Kompromiss zwischen Authentizität und Fragilität der Bauteile
Das bleibt jetzt so!
Trari-Traraaa – die Post war da!!!
Nach einer nun bald 7 Wochen andauernden Odyssee habe ich endlich meine 1/350 Zielgeber, Scheinwerfer- und Flaksteuerung Resinteile von Veteran-Models erhalten. Diese kamen direkt aus Taiwan.
Nachdem ich in Deutschland und auch bei mir bekannten Händlern in Australien und Japan nicht fündig geworden war (nur mit 8-10 Wochen Lieferzeit), hatte ich zunächst bei einem Händler in UK bestellt, der die Ware auch schnell versendet hat (ohne mir eine Trackingnummer zu geben).
Leider hat es GLS (wiederholt) nicht für nötig gehalten, diese auch bei mir abzuliefern, sondern direkt an einen Paketshop geliefert. Ohne mich darüber zu benachrichtigen
Erst zwei Wochen später erhielt ich vom Händler in UK die Info, dass die Ware an ihn retourniert wurde, weil ich sie nicht im Paketshop abgeholt hatte – wie auch??
Tja und wie der Teufel es will, ist die Ware nun scheinbar auf dem Weg zurück spurlos verschwunden und ich bezweifle, dass ich das Geld dafür je wieder sehe.
Da vermittelte mir der Händler leider den Eindruck eine etwas gleichgültige Einstellung zu haben (immerhin er hat ja einen Versandnachweis).
Jedenfalls hatte ich nun vor zwei Wochen in Taiwan bestellt und gestern kamen die Winzlinge bei mir an
Ich war wiedermal schockiert über die Winzigkeit dieser Teile. Bin gespannt, wie ich die hin bekomme.
Die graue grundfarbe zu lackieren, dürfte da der einfachere Part werden. Aber die ganzen Hebel, Knöpfe und Rädchen, dafür brauch ich ein Mikroskop…
Bin gespannt.