Schwere Artillerie I

Die acht 38cm-Artilleriegeschütze der Bismarck sind in vier Geschütztürmen untergebracht. Diese vier Hauptgeschütze des Schlachtschiffs erhalten in Spantenbauweise ihren Holzkern, der später mit Messingätzteilen verkleidet und dann lackiert wird.

Das Rohmaterial
Jeder der vier mächtigen 38cm-Geschütztürme besteht in der Grundkonstruktion aus 23 lasergeschnittenen Holzbauteilen (Abb. 3.1.1).

Wie auch bei allen bisherigen Bauteilen, muß jedes Teil zunächst aus der dünnen Trägerplatte herausgetrennt werden.
Dazu verwende ich – wie gehabt – meinen scharf geschliffenen Schraubendreher.

Der erste Schliff ;-)
Nach dem Heraustrennen, werden sämtliche Stege und Unebenheiten an der Holzkante entfernt. Dies mache ich im Regelfall mit feinem Sandpapier, oder wie auf Abb. 3.1.2 zu sehen ist, mit einer kleinen Feile.
Auch eine Nagelfeile tut hier gute Dienste – sollte man nur nicht zu oft machen, sonst könnte es Haue von der Frau geben ;-)

Sind alle Bauteile für einen Turm geglättet, kann ich mit dem Zusammenbau beginnen.

Die Basis bildet hier – wie so oft – eine Grundplatte, auf der zunächst der mittlere Spant geleimt wird. Zur exakten 90°-Ausrichtung auf der Bodenplatte verwende ich wieder meine Alu-Winkel, die ich mit Wäscheklammern fixiere, bis der Leim trocken ist.

Ebenso verfahre ich anschließend mit den anderen beiden Spanten, die parallel zum Mittelspant aufgestellt werden.


Da kommt etwas in Form..
Schon während der Trocknungszeit wird die mittlere Platte aufgeleimt, um die Konstruktion zu stabilisieren. Die Bauteile passen wieder mal hervorragend.

Des Weiteren werden am Fuß des Konstrukts schmale Stege angebracht, die später die Messinghülle stützen sollen.


Nachdem dieses Werk vollbracht und der Leim gut durchgetrocknet ist, kommt die Vorderwand, die auch zwei kleine Löcher für die Aufnahme der Geschützrohre hat, an die Reihe.

Sie wird an allen Stellen, die Kontakt zum Rest der Konstruktion bekommen werden, mit Holzleim bestrichen. Auf Abb. 3.1.5 sieht es zunächst nach sehr viel Leim aus…


…aber zum Einen hält es dann besser und zum Anderen wird man davon später unter der Messingverkleidung nichts mehr sehen.

Das Teil wird in die richtige Position gebracht und eine kurze Weile angedrückt, bis es hält. Der Einsatz von Klemmzwingen oder ähnlichem ist an dieser Stelle nicht möglich, da die Bauteile diesem Druck nicht standhalten könnten und drohen zu bersten.

Kleinkram
Es folgen ein paar weitere Außenspanten, die dem Geschützturm schon einen sehr guten Eindruck seiner späteren Form entlocken.

Da es überall entsprechende Einkerbungen im bereits bestehenden Gehäuse gibt, fält die Zuordnung und Positionierung der Kleinteile nicht allzu schwer. Dennoch sollte man auf die Ausrichtung achten, damit es nicht krumm und schief wird.

Fertigstellung der Konstruktion
Zum Schluss bringe ich die Dachplatte auf das Gerüst auf. Mit zwei Klemmzwingen wird das Ganze fixiert, bis der Holzleim ausgehärtet ist.

Pro Turm kann man mit einer Arbeits- und Trockenzeit von ca. 2 Stunden rechnen.

Abb. 3.1.8 zeigt das Ergebnis dieses Arbeitsschrittes.