Kabinen achtern II

Weiter geht`s mit den Aufbauten in Richtung Heck. Beim Vermessen des bisher gebauten Abschnitts stelle ich fest, dass sich der Querbalkenabstand von Steuerbord nach Backbord um ca. 0,5 bis 1 mm verändert.
Ich hoffe dies aber in den nächsten Schritten wieder (Achtung Wortspiel) „geradebiegen“ zu können.

Ich beginne diesen Abschnitt mit einer hinteren Querverstrebung des achteren Aufbautengerüsts.

Nachdem alle Unebenheiten mit Sandpapier bereinigt sind und das Teil zunächst trocken angepasst wurde, bestreiche ich es dünn mit Holzleim und bringe es in die endgültige Position.
Zur besseren Fixierung verwende ich wie gehabt meine Klemmen. (Bild 2.2.1)

Dann sind weitere Abstandsstücke im vorderen Bereich des Objekts – unterhalb des späteren Geschützturms Cäsar – an der Reihe, die nach demselben Prinzip angebracht werden. (Bild 2.2.2)

Das Ganze lasse ich natürlich gut durchtrocknen.



Als nächstes bringe ich zwei Seiteteile an den hinteren Teil der Kabinenstruktur an.
(Bild 2.2.3 – oben rechts)

Überschüssigen Leim beseitige ich übrigens immer mit einem Stück Holz, indem ich dieses durch die Winkel ziehe, in denen der Leim beim Anpressen hervorquillt.

Improvisation ist die halbe Miete…
Im weiteren Verlauf gerate ich an einen Punkt, an dem es – laut anderen Berichten – nicht nur bei mir zu Passungenauigkeiten kommt:
Die beiden großen Seitenteile (siehe Abb. 2.2.4 – Step 3/4) schließen nicht bündig mit dem vorderen Plattformteil ab, sondern lassen eine ca. 0,3 mm Lücke

Zum Einen ist es nun Glück, dass ich in meiner Ausgabe 27 versehentlich ein Decksteil (Abb. 2.2.4 – Step 1) zuviel hatte, zum Anderen ist es Glück, dass ich beizeiten ein relativ großes Improvisationstalent mein Eigen nennen darf – ich hab so meine hellen Momente…

Zunächst wird ein Ende des überschüssigen Deckteils mit Sandpapier von 1 mm auf ca. 0,4 mm abgetragen.
Anschliessend schneide ich mit dem Cutter zwei passende Stücke heraus (Abb. 2.2.4 – Step 2) und passe sie in die Lücken ein (Step 3).

Wenn sie sich mit geringem Druck in die Konstruktion einfügen lassen, klebe ich sie mit Holzleim fest.

Auch hier wieder gut trocknen lassen.

Abschließend zum Grundgerüst der Struktur folgen die beiden Seitenwände, die ich mit je 5 Klemmzwingen anpresse, bis der Leim hart ist. (Abb. 2.2.5)

Ich glaube, ich konnte bereits an dieser Stelle ein klein wenig des oben genannten Unterschieds von Steuerbord nach Backbord ausgleichen.

Die Deckteile
Nachdem ich alles einige Tage ruhen lassen habe, komme ich nun zu einem Teil, den ich mir eigentlich sehr einfach vorgestellt hatte – leider etwas zu einfach…

Es geht um die Deckteile, die das Grundgerüst abschliessend bedecken. Grundsätzlich passgenau sind sie ja schon, also von da her droht keine Gefahr.
Als ich aber todesmutig die erste mittlere Platte über die spätere (noch nicht verleimte) steuerbord Redoute (bogenförmige Aussparung für das 15cm-Geschütz) leime und mit Klammern fixiere, muss ich feststellen, dass es irgendwie nicht bündig mit allen Kanten abschließt.
Schuld daran ist offenbar oben genannte Umregelmäßigkeit von steuerbord nach backbord…

Also schnell alle Klammern wieder entfernt und das bereits gut festsitzende Holzteil mit größter Vorsicht, schweißnasser Stirn und zaghaftem hin- und herbiegen wieder gelöst.
Nachdem die Leimreste auf beiden Teilen knochentrocken sind schmirgel ich sie vorsichtig wieder glatt.

Neue Vorgehensweise
Um also erstmal alles ins Lot zu bringen, beschließe ich zuerst die beiden Kunststoff-Redouten – also die Bogenteile für die spätere mittlere 15cm Artillerie – zu verarbeiten.
Und siehe da, eine Seite ist zu weit, die andere zu eng – zwar nur um 0,7 Millimeter, aber das reicht ja schon.

Ich verwende zum Kleben diesmal Uhu, da der Holzleim die Kunststoffteile nicht so gut binden dürfte. Behutsam biege ich die Kabinenstruktur ein wenig, damit die Bogenteile problemlos an Ihren Platz gelangen.

Während die Redouten an Ihrem Platz trocknen, beginne ich mit dem Anpassen des hinteren Deckteils. Es scheint zu passen – da ich aber nun etwas vorsichtiger sein will, überprüfe ich dies lieber mehrfach, bis ich wirklich überzeugt bin :-)
Zur Fixierung halten wieder einige Klemmzwingen her (Abb. 2.2.6 – Einklinker oben links)

Anschließend folgen die beiden vorderen Deckteile, die auf Anhieb perfekt passen. Auch bei dritten nachmessen und über-den-Daumen-peilen stelle ich keine unregelmäßigkeit fest.
Also Holzleim drauf und ab dafür… (Abb. 2.2.6 – Einklinker unten rechts).
Abb. 2.2.6 zeigt das vorläufige Ergebnis dieses Arbeitsschritts.

Zurück zum gefürchteten Teil…
Zu guter Letzt komme ich also nun wieder an den beiden Teilen an, die mir zu Beginn so zugesetzt haben. Beim ersten Anpassen atme ich auf, die Ungleichheit scheint behoben und die Teile passen fast perfekt an den dafür vorgesehenen Platz.
Ich muss sie lediglich um ca. einen halben Millimeter kürzen, dann Leim drauf und ordentlich mit Klammern fixieren und durchtrocknen lassen.

Das Ergebnis sieht doch ganz gut aus (Abb. 2.2.7)
Weiter geht`s im nächsten Abschnitt.