4. Zusammenbau der Beine
Da die nun folgende Unterschenkelpartie auf einen Teil der Kniegelenke gesetzt wird und diese später mit dem Pinsel oder Airbrusch nicht mehr vollständig erreichbar sein werden, sollten die Kniegelenke vor dem Weiterbau bemalt werden.
Mit Alkohol-Pads entferne ich Staub- und Fettrückstände, die durchs Anfassen der Bauteile schnell entstehen, von dem zu bemalenden Teil.

Man kann die Teile auch direkt mit der gewünschten Farbe bemalen, allerdings stellen Grundierungen oft einen besseren Haftgrund für die Farbe dar und ein späteres Abplatzen wird unwahrscheinlicher.
Damit auch wirklich nur die gewünschten Areale das Spray abbekommen, klebe ich den Teil oberhalb der Kniegelenke mit Tamiya-Tape ab.
Dann gehts ab in den Keller, wo ich das Bauteil in der behandschuhten Hand (Latex) halte und mit der anderen die Spraydose drauf halte. Auf gute Belüftung sollte man dabei schon achten, das das Zeug nicht wirklich gesund ist.
Auch ein leichter Atemschutz ist nicht verkehrt.
Nach 2-3 Farbaufträgen von allen benötigten Seiten bin ich mit dem Ergebnis erstmal zufrieden.

Da das Gelenk beweglich bleiben soll, droht hier durch Reibung ein unerwünschter Farbabtrag.
Mit einer kleinen Feile schleife ich die innere Außenhaut aller vier Unterschenkelhälften ein klein wenig herunter, bis ich der Meinung bin, dass genug Spielraum vorhanden ist.
Weiter gehts mit der eigentlichen Bemalung besagter Kniegelenke. Da die schwarze Grundierung bereits eine gute und natürliche Schattenwirkung für die Vertiefungen darstellt, will ich mich darauf beschränken, die hervorstehenden Oberflächen mit dunklerem Grau abzudecken.
Dazu wähle ich „Geschützgrau“ von Revell (Aqua Color = Acrylfarbe). Dieses verdünne ich mit etwas Wasser, damit es sich schön geschmeidig streichen lässt.
Als Pinselform wähle ich die Katzenzunge, weil ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe und diese auf Grund ihrer abgerundeten, flachen Spitze keine Farbwälle neben dem Pinsel aufwirft.
In gleichmäßigen Bewegungen decke ich die zu bemalenden Flächen mit nicht zu viel Farbe ab.

Die feinen Rippen kann man ganz vorsichtig mit der Pinselspitze bemalen oder – wie ich – indem man mit wenig Farbe mehrmals quer über sie streicht.
Dabei rutsche ich hin und wieder ab, so dass auch die Vertiefungen Farbkleckse abbekommen.
Diese kann man später durch vorsichtiges Übermalen beseitigen.
Nach jedem Farbauftrag warte ich 10-15 Minuten, bis die letzte Schicht richtig getrocknet ist, bevor es mit der nächsten Schicht weitergeht. Man darf sich nicht davon ernüchtern lassen, wenn das Ergebnis nach der ersten Schicht noch nicht so überzeugend ist. Erst nach mehreren Durchgängen erhält man eine homogene Oberfläche.

Nachdem ich mit der Farbgebung zufrieden bin, geht es an die Korrektur der versehentlich beklecksten Vertiefungen der Rippen.
Mit einen sehr dünnen, spitzen Pinsel, der in matt schwarze Farbe getaucht wird, fahre ich durch diese Rillen und überdecke so die graue Farbe wieder mit schwarz.
Dabei sollte man sehr viel Licht, Geduld und eine ruhige Hand haben, um sich nicht wieder die Oberflächen der Rippen zu versauen.
Zu 100% habe ich nicht alles weg bekommen, aber das Bild stellt schon einen deutlichen Unterschied zum vorherigen Zustand (oben) dar und ich bin zufrieden.
Und weiter gehts…

Dabei ist es wichtig, nur die notwendigen Bereiche zu maskieren, so dass man sie am Ende wieder gut entfernen kann.
Dies wird man dann mit einer feinen Pinzette erledigen können. Bei Bemalung mit dem Pinsel, muss man diese Bereiche nicht unbedingt zukleben.
Zwischendurch führe ich immer wieder Passproben mit einer Unterschenkelhälfte durch, um nicht zu viel aber auch nicht zu wenig vom Gelenk zuzukleben.

Dann können die beiden Hälften ja zusammengeblebt werden. Beim Auftragen des Klebers muss man besonders auf Höhe des Kniegelenks darauf achten, dass der Klebstoff nicht zwischen Außenwand und Gelenk läuft, sonst gibts ein steifes Bein.
Also an dieser Stelle besser nicht zu viel Kleber verwenden!
Dann werden die beiden Unterschenkelhälften auf dem Kniegelenk zusammengedrückt und einige Minuten fixiert, bis der Kleber fest ist.

Die Füße bemale ich jedoch separat und bringe sie erst nach Bemalung der Beine endgültig an.
Jetzt fällt natürlich sofort die Naht ins Auge, die sich überall entlang der Klebekante gebildet hat. Die muss natürlich sofort weg und das endet wieder einmal in einer 1-stündigen Schleiforgie.
Wie zuvor rücke ich der Naht mit Einsatz unterschiedlich gekörntem Schleifpapiers zu Leibe. Zuerst grob mit 240er Papier, dann feiner werdend über 400er zu 600er Schleifpapier.

Meiner Erfahrung nach lässt sich das mit kleinen, kreisenden Bewegungen am Besten erledigen.
Die Abbildung zeigt das Ergebnis. Besonders die glatte Panzerung auf dem Schienbein hätte mit Naht doch sehr häßlich ausgesehen.
Im nächsten Abschnitt wird es ein wenig kreativer, wenn es darum geht, das Modell mit zusätzlichen Details aus Evergreen noch weiter aufzuwerten.