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3. Schleifen & Glätten

Die Klebenaht ist deutlich sichtbarNach dem Zusammenkleben und gründlicher Durchtrocknung der beiden Hälften der PPK (Partikel-Projektor-Kanone), erscheint in vielen Fällen eine erhabene Schweißnaht.

Diese kann man zwar stehen lassen, sieht aber am fertigen Modell ziemlich häßlich aus und es wird durchs Bemalen nicht besser!
Also sollte man diese Nähte am ganzen Modell vor der Bemalung sorgfältig entfernen. Klingt nach einer Heidenarbeit – ist es auch.

Eine gerade Schweißnaht kann man auch mit einem Skalpell oder Cuttermesser vorsichtig abschaben. Dabei läuft man allerdings Gefahr, die Rundung des Rohres (der PPK) abzuflachen oder ihr unfreiwillig neue Gravuren zu verpassen.

Grober und Feinschliff im VergleichIch verwende, wenn möglich, Schleifpapier in verschiedenen Körnungen.
Für den ersten Durchgang nehme ich eine 240er Körnung – gröber wäre womöglich besser, hab ich aber grad nicht zur Hand. Mit drehenden Bewegungen gehe ich zunächst über die Rundung des Rohres, dann hin und her über die flachen Teile des Gehäuses.
Damit sollte die Naht schon mal verschwunden sein. Anschließend folgt dieselbe Behandlung mit feiner werdendem Papier (400er, 600er, 1000er)

Auf den Fotos sieht man den Zustand des Rohres nach der Behandlung mit 240er Papier (oben) und 1000er Papier (unten).

In den Rillen vorn an der PPK gehe ich ähnlich vor. Dafür verwende ich 1mm schmale Schleifpapier­streifen, die ich darin vorsichtig über der Naht hin und her ziehe. Auch hier erst mit grobem, dann mit feinerem Papier.

Die PPK nach dem FeinschliffDas Schleifen der beiden PPK war in diesem Fall – immer wieder auch abgelenkt vom Fern­seh­pro­gramm – eine abendfüllende Angelegenheit, die in meinen Augen aber die Arbeit wert ist.
Nach dem späteren Lackieren wird es eine nahtlose homogene Oberfläche sein, die höchstens noch erahnen lässt, dass sie aus zwei Bauteilen besteht.

Das Ganze ist sicherlich ein wenig mehr Arbeit und mag im ersten Augenblick abschreckend wirken. Wenn man aber mal das Endergebnis sieht, wirkt es einfach viel naturgetreuer.

Oberschenkel ungeschliffen und GrobschliffBei den – ebenfalls aus zwei Hälften bestehenden – Oberschenkeln des Tomahawk gehe ich auf dieselbe Weise vor.

Ich schneide mir jeweils einen langen Streifen (ca. 3 x 10 cm) jeder verwendeten Körnung von einem Bogen Schleifpapier ab und falte ihn mehrfach, so dass ein steifer Block von ca. 3 x 2 cm übrig bleibt. Dessen Außenkanten nehme ich zwischen Daumen und Mittelfinger und schleife mit mittlerem Druck gleichmäßig über die ganze Fläche. Dabei kann ich den angewendeten Druck mit dem Zeigefinger leicht variieren.

Auf der Abbildung sieht man noch mal sehr deutlich die Naht in der Mitte des Bauteils. Links daneben das Gegenstück, welches bereits mit dem gröberen 240er Schleifpapier behandelt wurde. Man muss nur aufpassen, dass man dabei die Gravuren und erhabenen Nieten an den Seiten nicht wegschleift.

Oberschenkel ungeschliffen und FeinschliffAlle Nahtseiten des Bauteils werden nacheinander mit 240er, 400er, 600er und abschließend mit 1000er Papier behandelt.
Der linke Oberschenkel ist nach dem ab­schlie­ßen­den Durchgang fühlbar glatt. Rechts daneben nochmals zum Vergleich das unbehandelte Gegenstück.

Generell empfielt es sich, sich eher auf sein Fingerspitzengefühl zu verlassen, als aufs Auge. So fahre ich immer wieder kontrollierend mit einen Finger über die zu glättende Naht, bis ich nichts mehr spüre. Auch mit dem Fingernagel kann man noch kleinste Unebehneiten feststellen.

und von der RückseiteEtwas kniffliger erschienen zunächst die engen Zwischenräume der Gelenke. Aber das Glätten verlief auch hier denkbar einfach:
Das Schleifpapier nur einmal gefaltet in die Ritzen einführen und solange hin und her schleifen, bis die Naht verschwunden ist.

Auch hier verwende ich erst gröberes, dann feineres Papier.

Diese beiden Oberschenkel bedeuteten ebenfalls zwei Stunden Arbeit, aber auch damit bin ich vollkommen zufrieden.

Im nächsten Schritt werden die Beine dann zusammengebaut.

» Teil 4 – Zusammenbau der Beine